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Wirkt die Homöopathie?

Eindeutig ja, wie Studien zur Wirkung zeigen

Wie viele ärztliche Methoden wird auch die Homöopathie immer wieder kritisch betrachtet. Und das ist gut so: Denn nur durch kritische Auseinandersetzung mit allen medizinischen Therapieformen entsteht eine sich konstant weiterentwickelnde, verantwortungsvolle Medizin für die Patienten. Denn Konsumenten erwarten zurecht sichere und wirksamen Arzneimittel – ganz gleich, ob in der konventionellen oder in der komplementären Medizin. Doch wie kann Sicherheit und Wirkung in der Welt der Medikamente garantiert werden? Mit Studien und Untersuchungen: Und die gibt es selbstverständlich auch zur Homöopathie.


Wirkung der Homöopathie auf den menschlichen Körper

Die Homöopathie ist eine sogenannte Regulationstherapie. Ihre Wirkung basiert demnach auf dem Ausgleich von Körper und Geist, sodass der Organismus dazu angeregt wird, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Prinzipien der Wirkung gehen auf ihre Wirkweise zurück.


Wie ist der Forschungsstand zur Wirkung in der Homöopathie?

Da Homöopathen und Herstellern homöopathischer Arzneimittel daran gelegen ist, die Wirkung und Sicherheit ihrer Medikamente sicherzustellen, wird im Rahmen der Möglichkeiten zur Homöopathie intensiv geforscht. Zahlreiche Untersuchungen beschäftigen sich mit der Wirkung in der Homöopathie. Zuletzt konnte beispielsweise belegt werden, dass es Homöopathie-Untersuchungen gibt, die dem Goldstandard in der Medizin entsprechen. Wissenschaftlich ausgedrückt heißt das, dass die Evidenz – also der Nachweis auf Wirkung – auch bei homöopathischen Medikamenten in den ersten beiden medizinischen Evidenzstufen erbracht werden kann.


Ist die Wirkung der Homöopathie nur Placebo?

Häufig hört man das Argument „Homöopathie ist doch nur Placebo“. Ein Mythos – denn auch in Homöopathie-Studien wird die Wirkung des homöopathischen Mittels oftmals gegen die Wirkung des Placebo-Effekts getestet. Nur wenn das Homöopathikum signifikant über den Effekt des Placebos wirkt, kann es klinisch als wirksam eingestuft werden. Dass die Homöopathie allerdings auch die Symptome und Beschwerden von Tieren, Säuglingen und Pflanzen bessern kann, die sich jener Überzeugung gar nicht bewusst sind, zeigt, dass das Argument – Homöopathie sei nur Placebo – nicht greift.


Studien über die Wirkung der Homöopathie

In der klassischen Homöopathie – also der Einzelmittel-Homöopathie – ist die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt. In Untersuchungen, die eine Vielzahl von Studien zum Thema berücksichtigen (sogenannte Metaanalysen), konnte dies längst nachgewiesen werden. Z. B. dass bei Infektionen weniger Antibiotika eingesetzt werden müssen, wenn eine homöopathische Behandlung erfolgt ist.

Ein weiteres Beispiel von Bornhöft / Matthiesen in „Homöopathie in der Krankenversorgung – Wirksamkeit, Nutzen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit“: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ausreichend Belege für eine präklinische Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt, und dass sie absolut und insbesondere im Vergleich zu den konventionellen Therapien eine sichere und kostengünstige Intervention darstellt“.


Die wichtigsten Regeln und Merkmale in der Homöopathie

  • die gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach den individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet,

  • die Arzneimittelprüfung,

  • die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form

Die Ähnlichkeitsregel / Arzneimittelprüfung

Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.

Die Ähnlichkeitsregel ist das Grundprinzip der Homöopathie. Die Homöopathie wurde von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) begründet. Nur dasjenige homöopathische Arzneimittel kann wirken, welches in einer Prüfung am Gesunden genau die Symptome hervorgerufen hat, an denen der Erkrankte leidet:

· Kaffee kann das Mittel gegen Schlaflosigkeit sein.

· Die Zwiebel als homöopathische Arznei zubereitet kann einen Schnupfen mit tränenden und juckenden Augen heilen, bei dem ein wässriges und wund machendes Nasensekret ständigen Niesreiz entstehen lässt.


Die individuelle Arzneimittelwahl in potenzierter Form

Keine Krankheit gleicht einer anderen, deshalb wird in jedem Krankheitsfall das geeignete homöopathische Arzneimittel individuell für den Patienten gewählt.

Es stehen mehr als 2000 verschiedene pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen sowie Nosoden (homöopathische Arzneimittel, die aus erkrankten Geweben oder Körpersekreten aufbereitet werden, z. B. das Tuberkulinum). Sie können als Einzel- oder Komplexmittel verabreicht werden. Bei der Homöopathie mit Einzelmitteln, auch "Klassische Homöopathie" genannt, ist die Wahl der individuell am bestmöglich passenden Arznei (Simile) von entscheidender Bedeutung für den Heilungsprozess. Die Ausübung bedarf einer fundierten Ausbildung, ausreichender Erfahrung und vor allem einer eingehenden Fallaufnahme. Ausschlaggebend sind dafür die spezifischen Symptome und die Persönlichkeitsmerkmale des Erkrankten, die in der Erstanamnese erhoben werden.

Verabreicht werden homöopathische Arzneien als Tabletten, Globuli (Kügelchen), Lösung oder Verreibung. Niedrige Potenzen werden vor allem bei akuten Erkrankungen, häufiger und in kürzeren Abständen gegeben; höhere Potenzen eher bei chronischen Erkrankungen, seltener und in größeren Abständen bzw. sogar nur einmalig. Jedoch sind Anwendungsdauer und -häufigkeit individuell unterschiedlich.

Die Potenzierung ist eine Verdünnung und Verschüttelung, in einigen Fällen auch Verreibung des Arzneimittels und erfolgt nach exakt festgelegten Regeln und verringert das Materielle bei gleichzeitiger Steigerung der Heilkraft der Arznei. Die jeweilige Potenzierung wird durch Buchstaben gekennzeichnet:

D-Potenzen (Dezimalpotenzen) sind im Verhältnis 1:9 verdünnt, C-Potenzen (Centesimalpotenzen) im Verhältnis 1:99 u. s. w. Bei einer C30 Potenz beispielsweise wird also 30mal hintereinander im Verhältnis 1:99 verdünnt und verschüttelt. Bei chronischen Geschehen kommen auch Q- oder LM Potenzen zum Einsatz.

Jedoch sind Anwendungsdauer und -häufigkeit individuell unterschiedlich. Bestimmte Substanzen (sog. Antidote) wie Zahnpasta, Alkohol, Kaffee, Tee und Tabak können außerdem die Wirkung von Homöopathika mindern oder aufheben. Über all das informiere ich Sie ausführlich.


Die homöopathische Erstanamnese – die Fallaufnahme


Eine homöopathische Fallaufnahme braucht Zeit. Sie kann bei Beschwerden mit chronischem Hintergrund durchaus zwei Stunden dauern. Die aktuellen Beschwerden, die gesamte Persönlichkeit des Patienten, frühere und die in der Familie aufgetretenen Krankheiten müssen genau erfragt werden. Besonders aufschlussreich sind für Therapeuten der Geistes- und Gemütszustand des Patienten, Vorlieben und Abneigungen sowie seine Ess-, Trink- und Schlafgewohnheiten. Alle diese Informationen fließen in die Wahl der individuell passenden Arznei ein.

Die Homöopathie wird bei akuten und chronischen Krankheiten gleichermaßen angewendet. Eine Besonderheit der Behandlung chronischer und wiederkehrender Beschwerden ist, dass die Krankheitsentwicklung über lange Zeiträume mit in Betracht gezogen wird. In diesem Zusammenhang spricht man auch von so genannten „Miasmen“.


Anwendungsbeispiele (alphabetisch)

Die Homöopathie eignet sich vor allem für die Behandlung von Erkrankungen, die der Selbstregulation des Organismus zugänglich sind. Hierzu zählen z. B.

Auch wenn schulmedizinische Medikamente eingenommen werden müssen – wie beispielsweise bei Diabetes, Schilddrüsendysfunktion und anderen Erkrankungen – ist eine homöopathische Behandlung oder Begleitbehandlung sinnvoll. Ärztlich verschriebene Medikamente sollten nicht eigenmächtig abgesetzt werden.


Gegenanzeigen/Kontraindikationen, Nebenwirkungen und Risiken

Die Homöopathie eignet sich nicht als alleinige Behandlungsform bei schweren akuten oder lebensbedrohlichen Erkrankungen. Es empfiehlt sich ein komplementärer Einsatz.

Homöopathische Arzneimittel werden i. d. R. sehr gut vertragen. Es kann allerdings nach der Einnahme über wenige Tage zu einer Erstverschlimmerung kommen. Das ist keine arzneiliche Nebenwirkung, sondern – sofern sich der Gesamtzustand dennoch positiv entwickelt – ein Zeichen für eine Heilungsreaktion und somit positiv zu bewerten.

Bei der Gabe eines ungeeigneten Mittels oder falscher Arzneianwendung (z.B. auch zu häufige Wiederholung gerade auch der passenden Arznei) kann es zu Symptomen einer Arzneimittelprüfung kommen. Bei bekannter Allergie darf das entsprechende Mittel (z. B. Apis bei Allergie gegen Bienengift) erst ab D12 gegeben werden. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich bitte an mich.


Kosten

Das Erstgespräch, d.h. die sogenannte homöopathische Erstanamnese mit anschließender Fallanalyse, ist bei chronischen Erkrankungen erwachsener Patienten mit einem durchschnittlichen Zeitaufwand von 110 Min. (Erstanamnese) plus 80 Min. (Fallanalyse) verbunden, die Kosten betragen bei Erwachsenen im Schnitt 130,- Euro. Folgetermine benötigen weniger Zeit und kosten durchschnittlich 50,- Euro, Akutbehandlungen sind ebenfalls billiger. Bei Kindern sind die Kosten geringer, im Einzelfall kann der Aufwand natürlich abweichen. Die Arzneikosten sind in der klassischen Homöopathie gering und fallen weniger ins Gewicht. Da die Homöopathie kaum mit anderen Therapien kombiniert werden muss und Folgetermine in größeren Abständen möglich sind als bei anderen Verfahren, bleiben die Gesamtkosten überschaubar. Eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung übernimmt i. d. R. einen Großteil der Kosten.


Fazit

Die klassische bzw. miasmatische Homöopathie als Regulationstherapie ist nach meiner Auffassung die Königsdisziplin der Naturheilkunde. Ihre Wirkung, bei Wahl des passenden Arzneimittels in richtiger Potenz, fasziniert mich immer wieder.


Herzlichst

Sabine Gröger-Heger, Heilpraktikerin, heilzimmer@web.de


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